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WM 1986 & das DFB Heimtrikot
Die 13. Fußball-Weltmeisterschaft fand 1986 in Mexiko statt. Nach 1970 war dies bereits die zweite WM-Endrunde in Mittelamerika binnen weniger Jahre. Grund hierfür war die Entscheidung der FIFA, die die WM kurzfristig an Mexiko vergab nachdem das ursprüngliche Gastgeberland Kolumbien die Auflagen des Fußball-Weltverbands nicht erfüllen konnte.
Deutschland konnte nach 1982 erneut in das WM-Finale einziehen, musste sich jedoch auch erneut in diesem geschlagen geben. Diego Maradona, die Hand Gottes, sicherte Argentinien in einem packenden Finale den zweiten WM-Titel.
Video: Das Finale Deutschland – Argentinien
Das deutsche HeimTrikot bei der WM 1986
Das deutsche WM-Heimtrikot 1986 in Mexiko war erneut komplett in weiß gehalten. Lediglich an den Seiten wurden die allseits bekannten adidas-Streifen in schwarz gehalten. Auffälligstes Merkmal beim deutschen WM-Trikot war der bunte Kragen in den Nationalfarben schwarz-rot-gold.
Der Kader der deutschen Nationalmannschaft
Teamchef Franz Beckenbauer vertraute im deutschen WM-Kader vor allem auf Spieler aus der Fußball-Bundesliga. Mit Hans-Peter Briegel (Hellas Verona) und Karl-Heinz Rummenigge (Inter Mailand) waren lediglich zwei Legionäre dabei.
Mit vier Spielern stellte der FC Bayern München den größten Block, aber auch Vereine wie Bayer 05 Uerdingen, Eintracht Frankfurt oder der FC Schalke 04 hatten mit Matthias Herget, Olaf Thon und Thomas Berthold ihre Nationalspieler.
Beckenbauer, der als Nachfolger von Jupp Dervall, die DFB-Auswahl trainierte setzte bereits während der WM-Qualifikation auf viele junge Spieler und sorgten mit der Ausmusterung von Guido Buchwald, Wolfgang Funkel, Heinz Gründel und Frank Mill, einen Tag vor der Abreise, für einen kleinen Eklat im deutschen Team.
Mit drei Toren aus sechs Partien spielte vor allem Stürmer Rudi Völler eine starke WM. Aber auch Klaus Allofs konnte mit zwei Treffern bei der WM-Endrunde auf sich aufmerksam machen.
Das war die WM 1986 für Deutschland
Am 4. Juni eröffnete Deutschland das Turnier in Queretaro gegen Uruguay. In der sogenannten Todesgruppe erkämpfte sich Deutschland ein 1:1 Unentschieden gegen die starken Südamerikaner. Diese gingen bereits nach vier Minuten durch Alzamendi mit 1:0 in Führung. Klaus Allofs gelang erste wenige Minuten vor Abpiff (84.) der 1:1 Ausgleichstreffer. Bemerkenswert an diesem Spiel war auch die Tatsache, dass Deutschland zum ersten Mal in der Geschichte das erste Spiel bei einer WM nicht mit in seinem Heimtrikot absolvierte.
Im zweiten Vorrundenspiel am 8. Juni gegen Schottland musste die DFB-Auswahl erneut einem frühen Rückstand hinterherlaufen. Strachan brachte den Außenseiter in der 18. Minute in Führung. Doch diese sollte nicht all zu lange halten, zunächst glich Völler in der 22. aus und Allofs konnte zu Beginn der zweiten Spielhälfte (55.) den entscheidenden 2:1 Siegtreffer für Deutschland erzielen. Mit vier Punkten aus zwei Spielen war Deutschland auf Achtelfinal-Kurs.
Im letzten Gruppenspiel traf man auf Dänemark, die bis dahin noch ungeschlagen waren, diese Serie sollte sich auch gegen Deutschland fortsetzen. J. Olsen erzielte kurz vor dem Pausenpfiff die verdiente 1:0 Führung per Foul-Elfmeter. Eriksen erhöhte in der 62. Minute auf 2:0. Die DFB-Auswahl blieb über weite Strecken der Partie blass und auch die Rote Karte von Arnesen in den Schlussminuten konnte nichts daran ändern, dass man das erste Spiel bei der WM verlor. Durch das 0:0 Unentschieden zwischen Uruguay und Schottland reichte es dennoch um sich als Gruppenzweiter für die nächste Runde zu qualifizieren.
Auch am 17. Juni im Achtelfinale gegen Marokko in Monterrey tat sich Deutschland lange Zeit schwer. Auch wenn man das spielbestimmende Team mit mehr Ballbesitz und den besseren Torchancen war, musste man bis zur 88. Minute zittern eher Lothar Matthäus das goldene Tor aus deutscher Sicht zum 1:0 Erfolg erzielte.
Im Viertelfinale setzte sich die Zitterpartie fort, gegen Gastgeber Mexiko schaffte man keinen später Siegtreffer. Als es sowohl nach 90. als auch nach 120. absolvierten Minuten weiterhin 0:0 stand, fiel die Entscheidung im Elfmeterschießen. In diesem konnte sich Deutschland dann jedoch „souverän“ durchsetzen. Allofs und Brehme brachten Deutschland mit zwei verwandelten Elfmetern in Front, Negrete glich zwischenzeitlich aus, doch Quirarte und Servin scheiterten jeweils am starken Toni Schumacher und Matthäus und Littbarski machten mit ihren Elfmetern den Halbfinal-Einzug perfekt.
In der Runde der letzten vier bekam es Deutschland dann mit Michel Platini und Frankreich zu tun. Es war die Neuauflage des Halbfinals vor vier Jahren, als sich die DFB-Auswahl in einem dramatischen Spiel durchsetzen konnte. Nach Siegen gegen Italien und Brasilien galt Frankreich als Favorit in dem Duell gegen Deutschland, doch Andreas Brehme brachte die Deutschen mit einem Freistoßtor in Führung. Frankreich dominierte zwar das Spiel im weiteren Verlauf, spielte sich jedoch kaum nennenswerte Torchancen heraus. In der Schlussminute machte Rudi Völler mit dem 2:0 aus deutscher Sicht den zweiten Finaleinzug bei einer WM in Folge perfekt.
Das Finale am 29. Juni im Aztekenstadion in Mexiko-Stadt vor über 110.000 Zuschauern gilt als eines der besten WM-Finals der Geschichte. Deutschland, dass sich eher schlecht als recht in das Finale „mogelte“, ging dabei als klarer Außenseiter in das Spiel. Argentinien wurde von keinem geringen als Diego Maradona angeführt, der bis dahin eine Fabel-WM spielte. Die Südamerikaner wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und gingen in der 23. Minute durch Brown mit 1:0 in Führung. Als Valdano zu Beginn der zweiten Hälfte (56.) auf 2:0 erhöhte schien die Situation für die DFB-Auswahl aussichtslos. Doch Karl-Heinz Rummenige (74.) und Rudi Völler (81.) glichen die Partie binnen gerade einmal sieben Minuten mit ihren beiden Treffern nach zwei Eckbällen wieder aus. Der Jubel auf deutscher Seite sollte jedoch nicht lange anhalten. Deutschland wollte nach dem Ausgleich mehr und spielte in den letzten Minuten voll auf Sieg, diese Taktik wurde eiskalt bestraft. Nach Vorlage von Maradona erzielte Burruchaga in der 84. Minute den entscheidenden 3:2 Treffer für die Südamerikaner.