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WM 1990 & das DFB Heimtrikot
Die Fußball-Weltmeisterschaft 1990 fand in Italien statt, nach 1934 war dies die zweite WM-Endrunde für das Gastgeberland aus Südeuropa. Die WM-Favoriten waren allen voran Brasilien, Argentinien, die Niederlande sowie Deutschland. Kurioserweise trafen diese vier Teams bereits alle samt im Achtelfinale aufeinander.
In Deutschland herrschte währen der WM 1990 in Italien eine ganz besondere Stimmung, nach dem Mauerfall wenige Monate zuvor feierte ein vereintes Deutschland seine Fußball-Helden und nach den beiden Final-Niederlagen 1982 und 1986 konnte sich die DFB-Auswahl endlich ihren dritten Titel in Italien sichern.
Video: Das Finale Deutschland – Argentinien
Das deutsche HeimTrikot bei der WM 1990
Das deutsche WM-Trikot 1990 ist wohl eines der beliebtesten Deutschland-Trikots aller Zeiten. Selbst 20 Jahre später ist die Nachfrage nach dem einzigartigen Trikot dermaßen groß, dass es mittlerweile zahlreiche Retro-Varianten gibt und die original Trikots zu horrenden Preisen versteigert werden.
Bei der Präsentation der Trikots zeigten sich viele Fans überrascht über das neue Rauten-Design auf der Brust in den Nationalfarben schwarz-rot-gold. Die fabrliche Raute sollte sich in den kommenden Jahren jedoch durchsetzen und blieb den Trikots der deutschen Nationalmannschaft erhalten.
Der Kader der deutschen Nationalmannschaft
Es gibt nicht wenige Fans, die den deutschen WM-Kader von 1990 als einen der besten Kader aller Zeiten bezeichnen. Der deutsche Fußball war Ende der 80er, Anfang der 90er auf seinem Höhepunkt und dies machte sich auch in der Nationalmannschaft bemerkbar. Jeder wollte das Trikot mit dem Adler auf der Brust tragen, zur WM 1990 musste sich Teamchef Franz Beckenbauer jedoch auf lediglich 23 Mann festlegen.
Darunter befanden sich Stars wie Lothas Matthäus, Andres Brehme, Jürgen Klinsmann, Rudi Völler, Bodo Ilgner oder Pierre Littbarski. Wie in der Vergangenheit stellte einige Vereine aus der Bundesliga kleinere Blöcke in der Nationalmannschaft. So waren vier Spieler vom 1. FC Köln dabei, sechs vom FC Bayern München und jeweils zwei aus Bremen und Dortmund. Angeführt wurde das Team damals von Lothar Matthäus als Kapitän der DFB-Auswahl. Diese war mit vier Toren in sieben Spielen auch der erfolgreichste Torschütze auf deutscher Seite. Aber auch Klinsmann, Völler und Brehme absolvierten mit drei Toren ein starkes Turnier. Unvergessen für viele ist der verwandelte Elfmeter von Brehme im Finale gegen Argentinien.
Das war die WM 1990 für Deutschland
Zum Auftakt der WM 1990 bekam es Deutschland am 10. Juni in Mailand mit Jugoslawien zu tun. Der Vielvölkerstaat vom Balkan war damals mit zahlreichen internationalen Stars bestückt, musste sich Deutschland jedoch klar mit 1:4 geschlagen geben. Matthäus und Klinsmann brachten Deutschland in der ersten Halbzeit mit 2:0 in Front, nach der Pause war es erneut Matthäus und später Völler die die weiteren Treffer erzielten. Jozic gelang zwischenzeitlich der 1:2 Anschlusstreffer.
Auch im zweiten Spiel konnte sich Deutschland souverän mit 5:1 gegen die VA Emirate durchsetzen. Im Giuseppe-Meazza-Stadion waren es erneut Matthäus, Völler und Klinsmann die für Deutschland trafen. Uwe Bein steuerte ebenfalls einen Treffer hinzu und die DFB-Auswahl qualifizierte sich damit bereits vorzeitig für die K.o.-Runde.
Video: WM 1990 Alle Tore von Deutschland – Weltmeister 1990
Im letzten Vorrundenspiel schonte Nationaltrainer Beckenbauer seine Leistungsträger und prompt endete die Partie „nur“ 1:1 Unentschieden. Littbarski brachte Deutschland in der 88. Minute spät mit 1:0 in Führung, diese wurde jedoch noch später von Rincon in der 90. Minute egalisiert. Am Ende reichte es jedoch um sich vor Jugoslawien mit 5:1 Punkten als Gruppenerster für die nächste Runde zu qualifizieren.
Am 24. Juni kam es in Achtelfinale zum Spitzenspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden. Die Elftal hatte damals vor allem in der Offensive mit Marco van Basten, Frank Rijkaard und Ruud Gullit ein absolutes Top-Trio. Zwei Jahre zuvor musste sich Deutschland im EM-Halbfinale geschlagen geben und viele Spieler waren auf eine „Revanche“ aus. Deutschland setzte sich in einem rassigen Spiel knapp mit 2:1 durch. Klinsmann und Brehme erzielten die beiden wichtigen Tore für die DFB-Auswahl. Koeman verkürzte in den Schlussminuten per Elfmeter auf 1:2. Der größte Aufreger des Spiels war jedoch die Spuckattacke von Frank Rijkaard auf Rudi Völler, als Folge zwischen dem Eklat auf dem Platz wurden beide Spieler mit rot des Feldes verwiesen.
Im Viertelfinale traf die DFB-Auswahl auf die Tschechoslowakei und obwohl Deutschland als klarer Favorit in diese Begegnung ging, taten sich Matthäus & Co. äußerst schwer gegen die Osteuropäer. Deutschland vergab eine Chance nach der anderen, konnte sich jedoch erneut auf seinen Toptorjäger Klinsmann verlassen, der im seinen 25. Länderspiel den entscheidenden und einzigen Treffer der Partie zum knappen aber hoch verdienten 1:0 Erfolg Deutschland erzielte.
Deutschland war auf Titelkurs und im Halbfinale kam es nun zum Klassiker gegen England. Erstmals im Turnier spielte Deutschland dabei nicht in seinem weißen Heimtrikot, sondern musste mit dem grünen Auswärts-Trikot ran. In Turin im Stadio delle Alpi entwickelte sich ein packendes Duell zwischen diesen beiden Fußball-Nationen, welches nach 90. Minuten durch die Treffer von Brehme und Lineker 1:1 Unentschieden endete. In der Verlängerung gab es keine Tore mehr, so dass eine Entscheidung im Elfmeterschießen fallen sollte. Die ersten drei Schützen trafen souverän auf beiden Seiten, dann jedoch scheiterte ausgerechnet Lineker beim 4. Versuch der Engländer an Bodo Ilgner im deutschen Tor. Auch Waddle zeigte nerven und schoss den letzten Elfmeter über das Tor und nach den beiden sicher verwandelten Elfmetern von Riedle und Thon stand die DFB-Auswahl zum dritten Mal in Folge in einem WM-Finale.
Am 8. Juli kam es im römischen Stadio Olimpico zum Traumfinale zwischen Deutschland und Argentinien. Jenes Finale dass es beriets vier Jahre zuvor in Mexiko gab und bei dem sich die DFB-Auswahl mit 2:3 geschlagen geben musste gegen Diego Maradona & Co.. Doch die Vorzeichen war diesmal andere, Deutschland ging als „klarer“ Favorit in das Finale gegen den Titelverteidiger, die sich durch das Turnier mühten. Der Favoritenrolle wurde die DFB-Auswahl auch gerecht und beherrschte das Spiel über die gesamten 90. Minuten, jedoch verpasste man bis zur 85. Minute einen Treffer zu erzielen. Doch nach zwei roten Karten für die Südamerikaner konnte Andreas Brehme fünf Minuten vor Ende der Partie den verdienten Führungstreffer per Foul-Elfmeter erzielen. Es blieb der einzige Treffer in diesem Finale und Deutschland sicherte sich nach 1954 und 19872 seinen dritten WM-Titel.