Inhaltsübersicht
WM 1994 & das DFB Heimtrikot
Die Fußball-Weltmeisterschaft 1994 war die erste Endrunde in Nordamerika. Obwohl die Sportart Fußball Anfang der 90er in den USA nur an fünfter Stelle der Beliebtheit stand, erwies sich die Weltmeisterschaft als ein Riesenerfolg und wahrer Zuschauermagnet. Laut Angaben des Fußball-Weltverbands war es die WM mit den bisher meisten Zuschauern pro Spiel.
Als amtierender Weltmeister ging Deutschland zwangsläufig als Top-Favorit in das Turnier. Neben der DFB-Elf zählten auch Brasilien, Italien und die Niederlande zu dem engeren Favoritenkreis.
Viele Fans dürfte neben dem eher enttäuschenden sportlichen Abschneiden vor allem die Affäre rund um Stefan Effenberg in Erinnerung bleiben, der nach einer Auswechslung die Pfiffe der eigenen Fans mit einem Stinkefinger quittierte und nach dieser Aktion aus dem deutschen WM-Kader geworfen wurde und danach nie wieder das Trikot der deutschen Nationalmannschaft trug.
Video: WM 1994 Finale: Brasilien – Italien 3:2 n.E.
Das deutsche HeimTrikot bei der WM 1994
Das deutsche Heimtrikot zur WM 1994 war eine natürliche Weiterentwicklung des Weltmeister-Trikots von 1990. Die Trikotfront war durch die schwarz-rot-goldene Applikationen geprägt die unmittelbar am Ausschnitt ansetzten. Auch der Kragen wurde in den deutschen Nationalfarben gehalten. Auch die Spielernummer auf der Brust wurde 1994 beim Heimtrikot der DFB-Elf wieder eingeführt.
Der Kader der deutschen Nationalmannschaft
Berti Vogts übernahm unmittelbar nach der Weltmeisterschaft 1990 die deutsche Nationalmannschaft und vertraute auch bei der WM in den USA vielen Spielern aus der Titelmannschaft vier Jahre zuvor. Hierzu zählten insbesondere Lothar Matthäus, Andreas Brehme, Bodo Ilgner, Thomas Berthold, Guido Buchwald, Jürgen Kohler, Jürgen Klinsmann, Rudi Völler oder Karl-Heinz Riedle.
Anfang der 90er waren deutsche Nationalspieler im Ausland sehr nachgefragt und so spielten vor allem zahlreiche Profis in Italien in der Serie A. Insgesamt sechs Legionäre wies der deutsche WM-Kader auf, rd. ein Viertel der Mannschaft.
Mit fünf Toren in fünf Spielen zeigte vor allem Jürgen Klinsmann eine starke Leistung bei dem Turnier. Auch Sturmkollege Rudi Völler konnte mit zwei Toren in drei Spielen überzeugen. In der Defensive waren Matthäus, Kohler, Berthold und Brehme die Leistungsträger. Als Spielmacher im Mittefeld agierten Thomas Häßler und Andreas Möller.
Das war die WM 1994 für Deutschland
In der Vorrundengruppe C eröffnete die deutsche Nationalmannschaft am 17. Juni das Turnier in Chicago gegen Bolivien. In einer hart umkämpften Partie ging die DFB-Auswahl erst in der 61. Minute durch Klinsmann mit 1:0 in Führung. Nach dem Etcheverry zehn Minuten vor Ender Partie die rote Karten wegen Nachtretens sah, war die Begegnung entschieden.
Am 2. Spieltag kam es zum Aufeinandertreffen mit Spanien, die damals mit Fernando Hierro über einen der besten Verteidiger der Welt verfügten. Die Iberer gingen durch Goicoechea früh mit 1:0 in Führung und bereiteten dem Favoriten Deutschland gewaltige Probleme. Klinsmann glich unmittelbar nach der Pause zum 1:1 aus, das war zugleich auch der Endstand der Partie.
Im letzten Vorrundenspiel am 27. Juni in Dallas bekam es Deutschland mit Südkorea zu tun. Die DFB-Elf benötigte einen Sieg um sich als Gruppenerster für die nächste zu qualifizieren, ein Unentschieden hätte für das Weiterkommen jedoch ebenfalls gereicht. In einer temporeichen Partie führte Deutschland nach einem Doppelpack von Klinsmann und einem Tor von Riedle nach 37. Minuten bereits mit 3:0. Doch Südkorea kämpfte sich zurück in das Spiel und verkürzte durch Hong und Hwang nach 63. Minuten auf 2:3. Am Ende verteidigte Deutschland den knappen Vorsprung und zog als Gruppenerster in die K.o.-Runde ein.
Im Achtelfinale bekamen es Berti Vogts & Co. mit Belgien zu tun. Die roten Teufel gingen als klarer Außenseiter in das Duell gegen Deutschland. Ähnlich wie gegen Südkorea entwickelte sich auch gegen Beglien eine packende und ereignisreiche Partie in der Deutschland nach 45. absolvierten Minuten mit 3:1 führte. Rudi Völler erzielte dabei einen Doppelpack, auch Klinsmann traf erneut. Belgien konnte zwischenzeitlich ausgleichen und erzielte in der Schlussminute den Anschlusstreffer zum 2:3. Zu mehr sollte es jedoch nicht reichen.
In der Runde der besten acht Mannschaften muss Deutschland gegen die Überraschungs des Turniers, Bulgarien, ran. Die Osteuropäer zogen überraschend ins Viertelfinale ein und gingen als klarer Außenseiter in die Partie gegen Titelverteidiger Deutschland. Lothar Matthäus brachte die DFB-Auswahl kurz nach Wiederanpfif der zweiten Halbzeit nach einem verwandelten Strafstoß mit 1:0 in Führung. Diese hielt auch bis in die Schlussphase derBegegung, eher Bulgarien das Spiel binnen drei Minuten drehte. Zunächst glich Christo Stoitschkow aus, eher Letschkow Bulgarien plötzlich mit 2:1 in Führung köpfte. Ausgerechnet Letschkow, der in der Bundesliga beim Hamburger SV unter Vertrag stand. Klinsmann & Co. versuchten in den verbliebenen Minuten nochmals alles, verpassten es jedoch den Ausgleich zu erzielen.
Video: Viertelfinale Deutschland – Bulgarien
Das Ausscheiden gegen Bulgarien im WM-Viertelfinale als amtierender Titelverteidiger wurde in Deutschland als großer Misserfolg gewertet. Dennoch hielt der DFB nach der WM 1994 in den USA an Nationaltrainer Berti Vogts fest und wurde dafür zwei Jahre später mit dem EM-Titel belohnt. Vogts saß auch vier Jahre später bei der WM 1998 in Frankreich auf der deutschen Trainerbank.