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WM 2006 & das DFB Heimtrikot
Nach dem Finaleinzug bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea waren die Erwartungshaltungen vor der Heim-WM 2006 in Deutschland seitens der Fans und Experten ins schier unendliche gestiegen. Der Titelgewinn im eigenem Land schien vorgegeben zu sein und Deutschland verfiel in eine Euphorie die später als „das Sommermärchen“ in die Geschichtsbücher eingehen sollte.
Nicht nur die Spieler und Deutschland als WM-Gastgeber standen vor der Turnier im Fokus, auch der Neu-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann mit seinem Trainer- und Berater-Team rund um Assistenztrainer Joachim Löw und Manager Oliver Bierhoff wurden medial auf Schritt und Fuß beobachtet.
Das deutsche HeimTrikot bei der WM 2006
Nach dem Deutschland vier Jahre zuvor in einem sehr „unaufgeregten“ weißen Heimtrikot die WM in Japan und Südkorea bestritt, wurde das Heimtrikot zur WM 2006 designtechnisch deutlich auffälliger. Vor allem die Rallyestreifen in rot-gelb, sowie die Spielernummer auf der Front waren die prägenden Elemente dieses Trikots.
Der Kader der deutschen Nationalmannschaft
Vor der WM 2006 wurde insbesondere über die „T-Frage“ viel spekuliert und diskutiert. Bundestrainer Jürgen Klinsmann wollte sich vor der WM-Endrunde nicht auf eine Nr. 1 im Tor festlegen und setzte bis zum Schluss auf einen „offenen Wettkampf“ zwischen Oliver Kahn und seinem Herausforderer Jens Lehmann. Am Ende konnte sich Lehman durchsetzen und ging als deutsche Nr. 1 in das Turnier. Kahn, der mit seinen Leistungen und Paraden 2002 einen großen Anteil am deutschen Finaleinzug hatte, zeigte wahre Größe und setzte sich als Nr. 2 auf die Ersatzbank.
Neben seiner Entscheidung auf der Torwart-Position sorgte Klinsmann auch mit den Nominierungen von David Odonkor, der bis dahin kein einziges Länderspiel bestritten hatte, sowie mit Robert Huth und Mike Hanke für die eine oder anderen Überraschung im deutschen WM-Kader. Angeführt wurde das Team von Kapitän Michael Ballack. Auch für Spieler wie Lukas Podolksi oder Bastian Schweinsteiger, die zu diesem Zeitpunkt gerade einmal Anfang 20 waren, entpuppte sich die WM 2006 als Karriere-Sprungbrett und machte „Schweini & Poldi“ über Nacht zur Stars.
Rein sportlich betrachtet konnte vor allem Miroslav Klose mit seinen fünf WM-Treffern überzeugen. Neben zwei Doppelpacks in der Vorrunde gegen Chile und Ecuador war vor allem sein 1:1 Ausgleichstreffer gegen Argentinien immens wichtig.
Auch Jens Lehmann, der von vielen Fans zunächst kritisch beäugt wurde, konnte spätestens nach dem Elfmeterschießen gegen Argentinien bei dem er zwei Elfmeter parierte überzeugen und zeigte sich als starker Rückhalt der DFB-Auswahl.
Das war die WM 2006 für Deutschland
Gastgeber Deutschland eröffnete die WM 2006 am 9. Juni in der restlos ausverkauften Allianz Arena gegen Costa Rica. Viele Fans dürfte bis heute noch der führe Führungstreffer von Philipp Lahm in Erinnerung bleiben, der die DFB-Elf bereits nach 6. Minuten in Front brachte. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich führten Miroslav Klose und Thorsten Frings Deutschland zurück auf die Siegerstraße und am Ende stand ein souveränen 4:1 Auftakterfolg zu Buche.
Beim zweiten Vorrundenspiel gegen Polen in Dortmund mussten die Fans 90. Minuten lang zittern, eher Oliver Neuville in der Nachspielzeit den vollkommen verdienten 1:0 Siegtreffer erzielte. Bemerkenswert an diesem Spiel/Tor war vor allem die Vorarbeit von David Odonkor, der von Klinsmann in der zweiten Halbzeit als Joker eingewechselte wurde und in seinem zweiten Länderspiel überhaupt einen Einstand nach Maß hatte.
Video: Das Sommermärchen 2006 Trailer
Zum Abschluss der Gruppenphase gab es einen ungefährdeten 3:0 Erfolg gegen Ecquador, bei dem Klose erneut doppelt traf und Deutschland sich als Gruppenerster für das WM-Achtelfinale qualifizierte.
In der Runde der letzten 16 traf man in München auf Schweden, auch dieses Spiel sollte erneut von einem deutschen Nationalspieler geprägt werden, dieses mal war es Lukas Podolski. Der Stürmer vom Zweitligisten 1. FC Köln erzielte binnen acht Minuten zwei Tore und schoss die DFB-Auswahl damit quasi alleine ins Viertelfinale. Schweden spielte ab der 35. Minuten aufgrund einer gelb-roten Karte von Lucic mit einem Mann weniger und verschoss zum Auftakt der zweiten Hälfte einen Strafstoß.
Im WM-Viertelfinale kam es zum Aufeianndertreffen mit Argentinien, diese Partie gab es zu Letzt 1990 im WM-Finale in Italien, beim letzten deutschen Titelgewinn. Nach einer torlosen erste Hälfte geriet die Mannschaft von Jürgen Klinsmann erstmals im Turnierverlauf in Rückstand und konnte erst in der 80. Minute durch Klose den heißersehnten Ausgleich erzielen. Als es nach 90. absolvierten Minuten und weiteren 30. Minuten Verlängerung nach wie vor 1:1 stand kam es zum Elfmeterschießen. Deutschland konnte sich dabei mit 4:2 durchsetzen und Jens Lehmann avancierte mit zwei gehaltenen Elfmetern zum deutschen Held. Erstaunlich dabei war vor allem auch die Tatsache, dass Argentinien erstmals ein Elfmeterschießen bei einer Weltmeisterschaft verlor. Leider kam es unmittelbar nach dem Spiel auf dem Spielfeld zu einer Rangelei unter Spielern und Verantwortlichen. Während der argentinische Spieler Cufre noch auf dem Platz die rote Karte sah, leitete die FIFA zudem ein Verfahren gegen Thorsten Frings ein, der nachträglich für ein Spiel gesperrt wurde und damit für das Halbfinale gesperrt war.
In Dortmund traf Deutschland am 4. Juli im WM-Halbfinale auf Italien. In einer packenden Partie bei der beide Mannschaften zahlreiche Torchancen liegen ließen stand es nach der regulären Spielzeit 0:0 Unentschieden. Eine Minute vor Ende der Verlängerung brachte Fabio Grosso Italien mit 1:0 in Führung, 120 Sekunden später erhöhte Alessandro Del Piero auf 2:0 und Deutschland schied aus dem Turnier aus.
Zum Abschluss der WM-Endrunde im Spiel um Platz 3 kam es zum Duell mit Porutgal. Nationaltrainer Jürgen Klinsmann ließ Oliver Kahn in dieser Partie von Anfang ran, Deutschland gewann durch zwei Tore von Bastian Schweinsteiger und einem Eigentor von Petit mit 3:0 und sicherte sich damit den dritten Platz.